Bier in der Fastenzeit: Über die flüssige Diät der Mönche
Was ist eigentlich Starkbier und wie stark ist es?
Sie heißen Salvator, Celebrator, Triumphator & Co. und haben neben der Endung „-ator“ vor allem eines gemeinsam: Einen höheren Stammwürzegehalt als gewöhnliches Bier (über 16 Prozent). Dementsprechend enthalten die Biere
mehr Alkohol (mind. 6,5 Prozent) und haben sich die Bezeichnung als Starkbier redlich verdient. Starkbier ist aber nur ein Überbegriff, bei der Biersorte handelt es sich in der Regel um Bockbiere. Das stärkste Starkbier ist etwa der „Schorschbock 57“ mit – wie der Name schon erahnen lässt – stolzen 57,5 Prozent Alkohol
Was ist Fastenbier?
Starkbier gilt auch als Fastenbier, weil es traditionell in der Fastenzeit getrunken wird. Das erste Starkbier bzw. Fastenbier brauten Mönche im frühen Mittelalter in Bayern. Die Geschichte des Fastenbiers ist also jahrhundertealt. Sie forschten im Kloster an Bier-Rezepturen, um die Zeit des Verzichtens zu überstehen. Denn damals galt: „Flüssiges bricht Fasten nicht“. Das sogenannte „Dünnbier“, das sie tranken, konnte den Hunger aber nicht stillen. Deswegen verwendeten sie mehr Hopfen und Malz, um ein nährstoffhaltigeres Bier zu brauen. Aber wieso hatte der Papst eigentlich nichts gegen das Trinken von Alkohol einzuwenden? Der Legende nach schickten die Mönche ihrem „Chef“ ein Fass des flüssigen Nahrungsmittels nach Rom. Da es erst Wochen später, bereits im sauren Zustand ankam, gab der seine Braugenehmigung – im Glauben, dass dieses grässliche Bier dem Seelenheil nicht abträglich sein konnte. Na, Gott sei Dank!
Starkbierfeste haben eine lange Tradition
Mitte des 17. Jahrhundert wurde die Starkbierzeit zum regelmäßigen Brauch, ab 1861 fand der Ausschank erstmals im „Salvatorkeller“ auf dem Nockherberg statt. Bis heute wird die Starkbierzeit in Bayern als fünfte Jahreszeit gefeiert. Ab Aschermittwoch finden zahlreiche Starkbierfeste statt. Die Fest- und Fastenzeit gipfelt im Starkbieranstich auf dem Paulaner-Nockherberg. Dieses Jahr muss das Event mit dem traditionellen Singspiel und „Derblecken“, wie leider auch schon letztes Jahr, wegen der Corona-Pandemie entfallen. Normalerweise sitzen viele der „Derbleckten“, vor allem bayerische Politiker und andere Prominente, im Publikum und müssen gute Miene zu bösen Witzen machen: herrlich! Die letzte Show fand 2019 statt, hier kannst du sie dir anschauen. Immerhin hält der Allgäuer Kabarettist Maxi Schafroth am 3. März 2021 seine Fastenpredigt: Sie wird im Fernsehen auf BR live vom Nockherberg übertragen.
Wo und wann kann man Fastenbier kaufen?
Corona macht uns dieses Jahr leider einen Strich durch die Rechnung. Wir haben zum Glück einen tollen Ersatz für dich parat: BrauFässchen hat ein Festbier im Sortiment, mit dem du dir die fünfte Jahreszeit ganz einfach nach Hause holen kannst.
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